Reisen

Urlaub auf Kreta- Verreisen mit Kind

Da wir erst Anfang Oktober unseren Familienurlaub planen konnten, weil es arbeitstechnisch nicht anders ging, hatten wir nicht mehr so viele Ziele zur Auswahl, wenn man nicht zu weit fliegen und zugleich aber noch Baden will. Uns standen Griechenland und Spanien zur Auswahl. Die Kanaren, Türkei und ähnliches war uns zu weit, weil wir mit unserer dreijährigen Tochter noch nie geflogen sind und es erst mal bei einem sehr kurzen Flug testen wollten.

Da wir noch nie in Griechenland waren, fiel unsere Wahl auf Kreta. Von dieser Insel haben schon sehr viele Bekannte und Verwandte geschwärmt. Bevor wir buchten, schauten wir uns mögliche Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele an. Es gab unzählige Sachen und auch viele Blogeinträge, was man mit Kindern auf Kreta unternehmen kann. Der nächste Schritt war dann die Buchung. Wir entschlossen uns über Check24 zu buchen, da wir das schon öfter gemacht hatten und gute Erfahrungen damit hatten. Wichtig war uns ein Direktflug von München, ein Apartment mit mindesten einem Schlafzimmer und direkte Strandlage. Da wir recht kurzfristig buchten, ca. vier Wochen vorher, war das Angebot mit unseren Filtern nicht allzu groß. Es hätte etliche Angebote mehr gegeben, wenn wir die 11 Tage zu dritt in einem Doppelzimmer verbracht hätten. Das wollten wir aber nicht, da unsere Kleine am besten schläft, wenn sie ein eigenes Zimmer hat. Unsere Wahl fiel schließlich auf ein Drei Sterne Hotel in Adelianos Kampos mit Frühstuck in einem Apartment mit zwei Schlafzimmer für 1900 Euro. Der Preis inklusive eines Direktflugs von München nach Chania war völlig in Ordnung.

Am 6.10.19 ging es dann los. Der Eurowings – Flug war für 11.40 Uhr geplant. Zwei Stunden vorher waren wir am Flughafen und gaben unser Gepäck inklusive Sperrgebäck (Buggy) ab. Es lief alles reibungslos und der Flug konnte mit etwas Verspätung starten. Es waren 2.15 h Flugzeit, perfekt mit kleinem Kind. Sie schlief fast den ganzen Flug und hatte auch keine Ohrenschmerzen bei Start und Landung. Um 15.30 Ortszeit kamen wir in Chania an und holten gleich unseren schon vorab gebuchten Mietwagen (ebenfalls über Check24) bei ABBYCAR ab. Die Autovermietung war zu Fuß vom Flughafen zu erreichen. Das Auto war schon bereit und wir konnten auch zügig Richtung Hotel starten. Die Fahrzeit von Chania nach Adelianos Kampos betrug 1.15 h.

Dort angekommen bezogen wir auch gleich unser Apartment und waren überrascht, dass es auch noch Meerblick hatte (haben wir nicht extra gebucht). Am ersten Abend schlenderten wir noch über den Strand und aßen Brotzeit, die wir im nahegelegenen Supermarkt kauften. Am nächsten Tag (7.10.19)gingen wir nach dem Frühstück, das direkt am Meer war, zum Pool und starteten unseren ersten Badetag. Da das Wetter am Spätnachmittag zuzog, beschlossen wir spontan noch nach Heraklion zu fahren und uns den Palast von Knossos anzusehen. Da es schon später Nachmittag und ohnehin Nachsaison war, mussten wir nirgends anstehen und konnten uns die Überreste des Palastes in Ruhe ansehen. Natürlich schossen wir massenweise Fotos. Zu Abend aßen wir anschließend in Herkalion. In der Innenstadt reihte sich ein Lokal nach dem anderen und die Auswahl war wirklich riesig.

Für den nächsten Tag (8.10.19) war die Wanderung durch die Myli Schlucht geplant. Zuvor informierten wir uns in verschiedenen Blogartikeln, ob der Weg für ein Kleinkind geeignet war, da wir keine Trage oder ähnliches für unsere Dreijährige dabei hatten. Wir parkten bei Myli unser Auto und starteten mit der Wanderung. Es ging über Brücken, durch kleine Bäche hindurch, über Steine und Äste. Die Landschaft war einfach herrlich und die Aussichtspunkte gigantisch. Wir gingen eine gute Stunde bis wir unten an der Schlucht ankamen. Dort war eine kleine Snackbar, die aussah, als wäre man irgendwo in Tibet. Wir aßen dort eine Kleinigkeit und ließen uns anschließend mit einem Taxi zu unserem Mietwagen zurück fahren. In der Hochsaison stehen dort die Taxis reihenweise. Da wir aber während Nachsaison dort waren, rief uns die Bedienung des Lokals ein Taxi, das ca. 40 Minuten später eintraf. Wir zahlten 17 Euro für die Rückfahrt. Wer sportlich ist und kein Kleinkind dabei hat, kann natürlich den Weg wieder hochwandern. Den restlichen Tag gingen wir gemütlich an und fuhren zum Abendessen nach Rethymno.

Am Mittwoch (9.10.19) fuhren wir nach Malia. Die Fahrt dauerte etwa 1,5 h. Leider war es etwas bewölkt, aber für Sightseeing ganz angenehmes Wetter. Etwas schade war, dass viele Läden in Malia geschlossen hatten und der Flair dieses Ortes nicht ganz so bei uns ankam. Im Hochsommer pulsiert hier sicherlich das Leben. Auf der Rückfahrt besuchten wir das nahegelegene Cretaquarium mit heimischen Meerestieren. Das Highlight waren die Haie. So große Haie hatten wir zuvor noch in einem Aquarium gesehen. Wir können den Besuch hier wirklich empfehlen.

Für den Donnerstag (10.10.10) war der Besuch des Preveli Beach (Palmenstrand) geplant. Von unserem Hotel aus fuhren wir ca. 45 Minuten durch das Landesinnere. Eine sehr interessante Fahrt mit vielen Punkten zum Fotos schießen. Am Preveli Beach angekommen nahmen wir unsere Badesachen und gingen zum Strand. Da keiner von uns wusste, dass man hier ca. 15-20 min durch unwegsames Gelände hinabsteigen musste, starteten wir unseren Weg mit Flip Flops und wunderten uns, warum alle anderen festes Schuhwerk und Rucksäcke hatten. Als wir von oben dann den Weg sahen, der uns bevorstand, war es uns klar, dass festes Schuhwerk von Vorteil gewesen wäre. Unsere Kleine hatte wenigsten feste Sandalen an und wir meisterten auch mit unseren Flip Flops den Weg. Schon von oben sah man den gigantisch, tollen Palmenstrand. Unten angekommen waren wir echt geflasht. Ein Flußlauf, der direkt aus dem Palmenwald kam, mündete im Meer. Felsen umrahmten den Strandabschnitt. Es war einfach herrlich. Unter den Bäumen suchten wir uns ein schattiges Plätzchen und genossen die Aussicht. Das Meer war wirklich noch sehr warm. Um sich das Salzwasser abzuspülen, konnte man einfach anschließend in den Flußlauf gehen, der allerdings um einiges kühler war als das Meer. Ein Strandspaziergang führte uns durch den Palmenwald und ließ uns staunen, wie schön die Natur dort war. Nach drei Stunden packten wir unsere Sachen und stiegen den Weg zum Auto hinauf. Oben angekommen, waren wir natürlich wieder verschwitzt. Machte aber nichts, dieser Strand war es definitiv wert. Für den nächsten Tag war ein weiterer Strand im Süden Kretas geplant, Plakias Beach. Um nicht die gleiche Strecke wie am Tag zuvor zu fahren, beschlossen wir eine andere Strecke zu nehmen. Auch diese war landschaftlich einfach toll. Wir kamen nach einer 45 minütigen Fahrt am Plakias Beach an. Leider mussten wir feststellen, dass so ein heftiger Wind ging, dass man sich dort kaum hinlegen konnte, weil es den Sand umherwirbelte. Gut, dass man im Smartphone alles nachgoogeln kann und so fanden wir eine nahegelegene, sehr windstille kleine Bucht – Fotinari Beach. Dort angekommen, waren wir wirklich überrascht, dass fast kein Wind ging. Durch die Berge war der Strand gut geschützt. Schattenplätze waren nur ganz wenige vorhanden. Machte uns aber nichts. Wir waren froh um die Sonne und genossen unsere Zeit in dieser Bucht. Gegen 15 Uhr traten wir die Rückreise an und fuhren zum Hotel. Zu Abend aßen wir wieder in Retymno. Für uns einfach eine Traumstadt, die alles zu bieten hat. Angefangen vom Stadtrand über den venezianischen Hafen, die Burg, die Strandpromenade und die tollen Gassen hat Retymno für jeden was zu bieten. Zufälliger Weise war genau zu der Zeit, als wir dort Urlaub machten, die Soccer Weltmeisterschaft in Retymno. Auch Deutschland war vertreten. Zwei Spiele sahen wir uns im Stadion an.

Ab Dienstag waren wir jeden Abend in Retymno essen und fanden ein tolles Lokal, in dem vier dann viermal zu Abend aßen. Es hieß Agrimia. Wir probierten uns durch viele verschiedene Speisen und jede war wirklich spitzenmäßig. Kein anderes Lokal im ganzen Urlaub konnte uns so überzeugen. Man bekam eine kostenlose Vor- und Nachspeise, die einfach mega war. Die nächsten Tage verbrachten wir tagsüber am Pool und am Strand des Hotels und genossen das warme Wetter (meist um die 27 Grad).

Am vorletzten Tag (15.10.19) machten wir noch einmal einen kleinen Ausflug und besuchten die Melidoni Cave. Eine sehr kleine Höhle (Eintritt aber auch nur 4 Euro), die man in ca.15-30 Minuten gesehen hat. Zu der Anlage gehört ein kleines Café mit gigantischem Ausblick. Für uns war dieser Besuch ein schöner Abschluss unseres Urlaubs.

Am nächsten Tag (16.10.19) verließen wir gegen halb elf unser Hotel und fuhren nach Chania. Wir hatten ca. zwei Stunden Zeit, um uns noch die Altstadt und den Hafen anzusehen. Wie erwartet und von vielen gehört, eine sehr, sehr schöne Stadt. Wir gingen etwas spazieren und aßen am Hafen eine Kleinigkeit. Dann stand auch schon die Fahrt zum Flughafen an. Die Abgabe des Mietwagens und der Check In am Flughafen verliefen wieder reibungslos. Der Flug konnte sogar 15 Minuten eher starten, sodass wir überpünktlich in München ankamen.

Als Fazit können wir sagen, dass Kreta definitiv eine Reise wert ist und landschaftlich so viel Unterschiedliches zu bieten hat. Man findet für jeden was, egal ob Kind, Badeurlauber, Wanderer, Radfahrer oder Städteliebhaber, ganz abgesehen vom Essen, das sowieso gigantisch ist.